Rothenförde
HISTORIE
Die älteste Erwähnung von Rothenförde ist aus dem Jahre 959 bekannt. 973 hieß das Dorf Rodonu urdi, 1015 Rodenuorde. Hier erhielt 1015 das Magdeburger Kloster "Unser Lieben Frauen" durch Erzbischof Gero 22 Hufe Land. Die 1122 erwähnte Bodemühle befindet sich seit 1195 auch im Besitz des Klosters. Später geht wohl das gesamte Dorf in den Klosterbesitz über. Rothenförde war einst ein Dorf mit Kirche und Dorfschulzen. 1220 verkaufte Arnhold von Rodenförde sein Gut an das Kloster, welches 1259 auch den Zehnten vom Domkapitel in Halberstadt erwirbt. Im 16. Jahrhundert übertrug der Dompropst noch verschiedene Lehnrechte, bis dann das Dorf offenbar schon vor dem 30-jährigen Krieg verwüstet wurde und es keine Kirche und keinen Schulzen mehr gab. Die Mühle ist 1885 abgebrannt. Das war auch der erste Feuerwehreinsatz der am 01. April gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Löderburg.
Im Jahre 1889 wurde das Wehr modernisiert und die Mühle wieder aufgebaut. Die Wassermühle, die wohl einst auch Ölmühle war, verarbeitete bei einer Nutzlast von 80-100 Pferdestärken täglich 8-10 Tonnen Getreide, was einer Mehlmenge von 92-140 Zentnern entsprach. Der letzte hier tätige Müller soll nach der Erinnerung von Herrn Erich Moye (Löderburg) bis Ende der 40-er Jahre ein gewisser Hirschfeld gewesen sein. Die Mühle enthielt aus dem Jahre 1704 das älteste staatliche Hoheitszeichen im Athenslebener Gebiet. Ende der 60-er Jahre wurde die Mühle abgerissen. Heute erinnern nur noch die Fundamente und die verwilderten Wasserläufe sowie das Wehr an eine lange Mühlenepoche.
Gebaut wurde das Wehr als Bestandteil von Boderegulierungsmaßnahmen und zur Wasserversorgung der Mühle. Das per Handkurbel zu bedienende Tafelschützenwehr ist immer noch funktionstüchtig. Das Wehr ist unter Denkmalschutz gestellt worden und heute ein Wahrzeichen von Rothenförde. Erreichen kann man es zu Fuß oder mit dem Fahrrad über den Boderadweg.